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BIOFACH 2024: Alle gemeinsam für eine ökologische Zukunft

Die Stimmung auf der Biofach war gut und engagiert auf eine erfolgreiche Bio-Zukunft gerichtet. Die Akteure der Bio-Wertschöpfungskette sehen sich zwar mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, sind sich jedoch auch der Kraft der gemeinsamen Werte und Ziele bewusst. „Gemeinsam“ war ein oft gebrauchtes Wort. Der Generationenwechsel bei den "Bionieren" ist im Gange oder vielfach schon vollzogen, junge Gründer und neue Zusammenschlüsse wie Good Food Collective, BNN.Next oder das auf der Biofach gegründete Bündnis FöLL sorgten für Impulse und Inspiration. Angesichts des zurückgewonnenen Bio-Wachstums in vielen Märkten und einem globalen Rekordzuwachs an Erzeugern und Bio-Fläche in 2022, zeichnete sich Zuversicht in der Branche ab.


Starkes Statement am Haupteingang zur Biofach 2024. (Foto: Karin Heinze)

Ravi Prasad: "Wir haben Herausforderungen, aber wir können sie gemeinsam bewältigen"


Weitgehende Einigkeit ließ sich auch in der internationalen Bio-Gemeinschaft spüren: Im Austausch miteinander und in der Zusammenarbeit auf allen Ebenen, kann die weltweite Bio-Bewegung den vielfältigen Herausforderungen begegnen und die ökologische Transformation schaffen. Das sieht auch der neue IFOAM Organics International Executive Director Ravi Prasad so und lobt im Interview die hervorragende, engagierte Arbeit des World Boards und der IFOAM

Ravi Prasad, new Executive Director at IFOAM Organics International Organisationen in vielen Regionen der Welt.

Biofach in Bestform

Spannende Themen im Kongress mit 171 Veranstaltungen, internationale Panels zum Schwerpunktthema „Food for the Future: Frauen und nachhaltige Ernährungssysteme“ sowie das neue Format Sustainable FutureLab lockten fast 8000 Besucher an. Insgesamt rund 35.000 Fachbesucher aus 128 Ländern und 2.550 Aussteller aus 94 Ländern sprechen für sich. Die Neuheitenpräsentation, die vielen Länder- und Themen-Gemeinschaftsstände und der Treffpunkt HoReCa – GV & Gastro waren weitere Anziehungspunkte.


Auf verschiedensten Events und Plattformen bot sich die Gelegenheiten, dabei sein, zu netzwerken, sich zu informieren und auszutauschen: Zum Beispiel beim BNN Come Together, beim Biofrauennetzwerk-Frühstück, in diversen Konferenz-Beiträgen und beim Sustainable FutureLab. (Fotos: Karin Heinze)


Globale Biofläche wächst 2022 so stark wie nie zuvor

In allen Kontinenten nahm die biologische Anbaufläche zu. Laut dem FiBL Statistikjahrbuch "The World of Organic Agriculture", das Daten aus 188 Ländern erhebt, wurden 2022 weltweit insgesamt  96,4 Millionen Hektar biologisch bewirtschaftet, 20,3 Millionen Hektar (26,6%) mehr als im Vorjahr. Über die Hälfte der Biofläche befindet sich in Ozeanien (53,2 Millionen Hektar), Australien zeigte ein enormes Wachstum (+17,3 Millionen Hektar). Indien ist die neue Nummer 2 mit ebenfalls enormem Zuwachs von 4,7 Millionen Hektar. Es folgen Europa mit einer ökologisch bewirtschafteten Fläche von 18,5 Millionen Hektar und Lateinamerika mit 9,5 Millionen Hektar. Auch die Anzahl der Biolandwirtschaftsbetriebe stieg gewaltig, auf über 4,5 Millionen.


Biomarkt wuchs 2022 auf 135 Milliarden Euro weltweit

Der weltweite Umsatz mit Bio-Produkten belief sich 2022 auf 135 Milliarden Euro, die Vereinigten Staaten blieben mit 56,6 Milliarden Euro der weltweit führende Markt, gefolgt von Deutschland (15,3 Milliarden Euro) und der neuen Nummer 3 China (12,4 Milliarden Euro). Während in Europa in mehreren Ländern ein Rückgang oder eine Stagnation zu verzeichnen waren, stiegen die Einzelhandelsumsätze in Kanada (+9,7 Prozent) und den Vereinigten Staaten (+4,4 Prozent). Die Schweizer*innen gaben am meisten für Biolebensmittel aus (durchschnittlich 437 Euro pro Kopf), und Dänemark hatte mit 12 Prozent des gesamten Lebensmittelmarktes weiterhin den höchsten Biomarktanteil.


Infochart des FiBL: Überblick über die Entwicklung im weltweiten Bio-Markt und im ökologischen Landbau.


Positive Flächenentwicklung in der EU 2022

Die biologisch bewirtschaftete Fläche in der Europäischen Union verzeichnete 2022 ein Wachstum von 5,1 Prozent und erreichte somit 16,9 Millionen Hektar. Das entspricht 10,4 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche. Frankreich behauptete weiterhin die Spitzenposition als das Land mit der grössten Biolandwirtschaftsfläche (2,9 Millionen Hektar), gefolgt von Spanien (2,7 Millionen Hektar), Italien (2,3 Millionen Hektar) und Deutschland (1,9 Millionen Hektar).


Infochart des FiBL: Überblick über die Entwicklung im europäischen Bio-Markt und im ökologischen Landbau.


25 Jahre Statistikjahrbuch "The World of Organic Agriculture"


"Wir freuen uns sehr, dass wir dank des grossen Engagements zahlreicher Unterstützer*innen aus aller Welt das 25-jährige Bestehen des Jahrbuchs feiern können", sagte Helga Willer vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL. Sie betreut das Werk zusammen mit Kolleg*innen seit 25 Jahren und wurde im Rahmen eines Empfangs am FiBL-Stand auf der BioFach dafür geehrt.

Geschäftsleitungsvorsitzender des FiBL Schweiz, Jürn Sanders, bezeichnete das Jahrbuch "The World of Organic Agriculture" als eines der bedeutendsten Leuchtturmprojekte des FiBL. Karen Mapusua, Präsidentin von IFOAM – Organics International erklärte: "Das Statistikbuch misst den Puls des Biosektors und ist für uns sehr wichtig, wenn es darum geht, die Auswirkungen und die Entwicklung der Biolandwirtschaft weltweit zu präsentieren – eine unschätzbare Ressource." Für Danila Brunner, Messeverantwortliche der BIOFACH, ist die Publikation eine echte Pflichtlektüre: "Sie bietet fundierte Fakten und Analysen und damit Orientierung und stellt Weichen für die Zukunft“.


Die jährliche Erhebung zum weltweiten Biolandbau wird vom Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), dem Coop Fonds für Nachhaltigkeit und der NürnbergMesse, der Veranstalterin der BIOFACH, unterstützt.

Diagramme und Infografiken können unter Organic-World.net abgerufen werden.



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