Der jährliche IFOAM Organics Europe Organic Congress (EOC) wurde traditionell im Land der EU-Ratspräsidentschaft abgehalten. Aufgrund der Corona-Beschränkungen hatten sich die Veranstalter IFOAM EU und BÖLW für die digitale Version entschieden. Der Kongress, vom 1. - 3. Juli konnte rund 1000 Teilnehmer verzeichnen, was vom großen Interesse an den Themen zeugt. Der EOC stand unter dem Motto „Organic in Action“. Hochrangige Redner der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments und der deutschen EU-Ratspräsidentschaft informierten u.a. über den Status Quo der neuen EU-Öko-Verordnung, die Gemeinsame EU Agrarpolitik GAP, das ambitionierte Ziel, das Level von 25% Öko-Landbau in Europa bis 2030 zu erreichen, sowie über die Farm2Fork- und die Biodiversitätsstrategie.
Der kürzlich wiedergewählte IFOAM EU-Präsident Jan Plagge begrüßte die Teilnehmer herzlich. Er machte deutlich, dass es klare Signale und eine klare Strategie für einen Systemwechsel gebe, um die Ziele der IFOAM EU gegen den Klimawandel zu erreichen. Die Modelle der Öko-Bewegung lieferten widerstandsfähige, starke Strategien zur Überwindung der anhaltenden globalen Krise unseres Planeten . Wann, wenn nicht jetzt, stehen die Zeiten auf Wandel - auf Agrarwende, Ernährungswende, Energiewende etc um auf die Klimakrise, die coronabedingte Wirtschaftskrise mit nachhaltigen Modellen zu reagieren.
Die Sprecher waren sich über die Partei- und Landesgrenzen hinweg einig, dass ökologische Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft Teil der Lösung und des Weges in die Zukunft sind.
Der kürzlich wiedergewählte IFOAM EU-Präsident Jan Plagge begrüßte die Teilnehmer herzlich und machte deutlich, dass es ein klares Signal und eine klare Strategie für einen Systemwechsel gibt, um die Ziele der IFOAM EU gegen den Klimawandel zu erreichen und für ein widerstandsfähiges, starkes Modell der Öko-Bewegung zur Überwindung der anhaltenden globalen Krise unseres Planeten liefern. Wann, wenn nicht jetzt, stehen die Zeiten auf Wandel - auf Agrarwende, Ernährungswende, Energiewende etc um Klimakrise, coronabedingte Wirtschaftskrise mit nachhaltigen Modellen reagieren zu können. Die Sprecher waren sich über die Partei- und Landesgrenzen hinweg einig, ökologische Lebensmittel und Landwirtschaft Teil der Lösung und des Weges in die Zukunft sind.
Bio spielt eine Schlüsselrolle in den neuen EU-Plänen
Mit dem Fokus auf die Chancen, gab Stella Kyriakides (Foto), Europäische Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ihr Statement pro Bio ab: „Ökologische Landwirtschaft steht für ein ausgewogenes Lebensmittelsystem und kann uns helfen, unsere Ziele in Bezug auf den Klimaschutz, eine gesunde und nachhaltige Lebensmittelversorgung in Europa zu erreichen.
Auch Agrar-Kommissar Janusz Wojciekowski (Foto) verteidigte erneut seine ehrgeizigen Ziele von 25% ökologischer Landwirtschaft in der EU bis 2030 und sagte in seiner Erklärung: „Der Bio-Aktionsplan, der mit Interessenvertretern des Bio-Sektors entwickelt wird, wird die Übertragung in Richtung eines nachhaltigen europäischen Lebensmittelsystems unterstützen". Bio spiele dabei eine Schlüsselrolle!
Jan Plagge erklärte: "Unser System befindet sich in einer Biodiversitäts- und Klimakrise: "Was wir von den Rednern der Kommission gehört haben, ist, dass sie es ernst meinen mit dem Ziel von 25% Bio-Fläche bis 2030 durch eine ehrgeizige "Farm to Fork"-Strategie. Als Biobewegung wissen wir zu schätzen, dass sie Bio in den Mittelpunkt des Übergangs zu nachhaltigen und fairen Lebensmittelsystemen stellen. Aber wir haben noch viel zu tun und keine Zeit zu verlieren, um die europäische Lebensmittel- und Landwirtschaft widerstandsfähiger zu machen, nachdem die Covid-19-Krise die Schwächen des Lebensmittelsystems aufgezeigt hat". Er fuhr fort: "Ein klarer Weg, um bis 2030 auf EU-Ebene 25 % Bio-Fläche zu erreichen, besteht darin, dass die Mitgliedstaaten in ihren GAP-Strategieplänen nationale Ziele festlegen und sicherstellen, dass die Politik die Landwirte, die öffentliche Güter bereitstellen, belohnt und über die Logik der Einkommensverluste hinausgeht.
Peter Röhrig moderierte die Diskussionsrunde zum Beitrag des Handels für eine nachhaltige, ökologische Zukunft.
Die Herausforderung: Die Finalisierung der neuen Bio-Verordnung
Nicolas Verlet, Leiter der Bio-Abteilung der EU-Agrar-Kommission und Marian Blom, Vizepräsident der IFOAM Organics Europe gaben einen Überblick über den Status quo der neuen Bio-Verordnung, die ab dem 1.1.2021 in Kraft treten wird. In der Diskussion wurde deutlich, wie viel es vor dem Inkrafttreten noch zu klären gibt. Dennoch fand Marian Blom eine ganze Reihe positiver Veränderungen, wie die Erweiterung des Geltungsbereichs, die Vertiefung der Vorschriften und vor allem die Harmonisierung innerhalb der EU, die den Produzenten, Herstellern und Verbrauchern Klarheit verschaffe.
Unter der Moderation von Emanuele Busaca (IFOAM EU) diskutierten Nicolas Verlet und Marian Blom
Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bundesverbandes Ökologischer Landbau, Lebensmittelverarbeitung und Einzelhandel e.V. (BÖLW), betonte, dass es wichtig ist, dass alle Akteure des ökologischen Landbaus Akteure des Wandels sind und zu einem Instrument dieses Wandels werden, um das Ziel für die ökologisch bewirtschafteten Flächen Wirklichkeit werden zu lassen. "Als deutsche Öko-Bewegung werden wir während der Ratspräsidentschaft unsere Verantwortung für ein nachhaltiges Agrarlebensmittelsystem wahrnehmen. Er fügte hinzu: "Wir erwarten von der deutschen Ratspräsidentschaft eine ehrgeizige Position des Rates zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), so dass die Politik dem Sektor und der Gesellschaft als Ganzes eine klare Perspektive gibt, wie sie zu den öffentlichen Gütern beitragen wird.
Felix Prinz zu Löwenstein (BÖLW) und Jan Plagge (IFOAM EU Präsident) zogen ein sehr positives Veranstaltung, die hervorragend von Joyce Möbius (BÖLW) moderiert wurde.
In parallelen Sessions diskutierten die verschiedenen Akteure der Wertschöpfungskette ihre Möglichkeiten und formulierten die Notwendigkeiten. Ein konstruktives Miteinander von Politik und Branchenakteuren stand dabei an oberster Stelle. Dieser Wunsch wurde auch von allen Sprechern - wie Olivier de Schutter, IPES, Thomas Waitz, grüner MEP, bis hin zum Agrar-Kommissar Wojciekowski gutgeheißen und viele drückten ihre Hoffnung aus, dass jetzt endlich die Zeit gekommen ist, um den Systemwandel in die Realität zu transformieren. IFOAM Organics Europe Direktor Eduardo Cuoco fasste es zusammen: „ Alle Sprecher gaben uns die Hoffnung, dass die Räder nun ineinander greifen, um die ökologische Zukunft anzusteuern - von der GAP über den Green Deal bis zum 25% Ziel und der Biodiversitäts-Strategie.“
Deutsche Umwelthilfe fordert Gesellschaftsvertrag zur Ökologisierung der Landwirtschaft
Zum Auftakt der deutschen EU-Ratspräsidentschaft fordert die Deutsche Umwelthilfe einen Gesellschaftsvertrag zur Ökologisierung der Landwirtschaft – Deutschland muss eine nationale Strategie zur Verankerung von Klima- und Naturschutz in der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik vorlegen und den Green Deal umsetzen – Schadstoffe aus intensiver Landwirtschaft in Gewässern und Luft müssen sich deutlich verringern. Im Rahmen eines neuen Gesellschaftsvertrag zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft für eine Ökologisierung der Landwirtschaft müsse es das Ziel der deutschen Ratspräsidentschaft sein, den Erhalt gesunder Böden und Gewässer, sauberer Luft, möglichst artenreicher Lebensräume und attraktiver Kulturlandschaften genauso in die Landwirtschaft zu integrieren, wie die Produktion von hochqualitativen Lebensmitteln. Dies macht die DUH in ihrem Positionspapier „Für eine ökologische Zukunft der Landwirtschaft in Deutschland“ deutlich.
(Zum DUH-Positionspapier „Für eine ökologische Zukunft der Landwirtschaft in Deutschland“: http://l.duh.de/p200630)
Alle Fotos BiO Reporter International: Screenshots des digitalen Kongresses
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