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Kosmetikmarkt verzeichnet 10,6 Prozent Umsatzplus

Trotz anhaltend trübem Konsumklima, ausgeprägter Sparneigung und allgemeiner Zukunftssorgen, kann der Markt für Schönheitspflege 2022/ 2023 um 10,6 Prozent auf 15,8 Milliarden Euro zulegen. Dies gab der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) bekannt. Wasch- und Reinigungsmittel erzielten ein Umsatzplus von 2,9 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Der IKW rechnet für 2024 mit weiterem moderatem Wachstum, obwohl die Herausforderungen für die Unternehmen wachsen und sich die Rahmenbedingungen für den Konsum voraussichtlich nicht verbessern werden.


Das prozentuale Wachstum für Körperpflege und Kosmetik hat sich von 2022 auf 2023 von 5,4% auf 10,6% fast verdoppelt. Grafik IKW

Nach einem Rückgang im Krisenjahr 2021 und einem Aufholeffekt im vergangenen Jahr, hat sich der Umsatz mit Körperpflege und Kosmetik nach Hochrechnungen des IKW im laufenden Jahr im Vergleich zum Vorjahr prozentual knapp verdoppelt, mit einem Zuwachs von 1,5 Mrd. Euro liegt der Umsatz mit 15,8 Mrd. Euro auf einem neuen Höchststand. Als Wachstumstreiber entpuppten sich Deos (plus 21,2 %), gefolgt von dekorativer Kosmetik, also Lippenstift, Make-up, Nagellack & Co (plus 17,7 %) sowie Düften mit 15,0 % Umsatzsteigerung. Im weltweiten Vergleich liegt der Europäische Markt mit 159,3 Mrd. Euro an der Spitze beim Konsum von Schönheits- und Haushaltspflegemitteln. Innerhalb Europas ist Deutschland mit Abstand der größte Markt. Der Exportumsatz wuchs um 8,1 Prozent auf 12,3 Milliarden Euro.



Drogeriemärkte bleiben beliebt

Den Einkauf ihrer Kosmetika und der Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittel erledigen die Deutschen am liebsten in Drogeriemärkten, das bestätigt sich auch 2023. Bei Körperpflege- und Kosmetikprodukten macht dieser Vertriebsweg 51 Prozent aus, an zweiter Stelle folgt mit 20 Prozent der Fachhandel. Auch Haushaltspflegeprodukte werden mit einem Anteil von 34 Prozent überwiegend im Drogeriemarkt gekauft, aber auch Discounter sind für dieses Geschäft wichtig, der Anteil beträgt 26 Prozent. Stark wachsend in beiden Sparten zeigt sich E-Commerce (plus 23,8 Prozent bei Schönheitspflege und plus 29,2 Prozent bei Haushaltspflege). Der Anteil am Gesamtmarkt ist aber mit 7 und 4 Prozent jeweils noch vergleichsweise gering.

 

Drogeriemärkte, Fachhandel und vor allem e-Commerce konnten sich über zweistellige Zuwachsraten freuen. Grafik IKW


Gesellschaft im Dauerkrisenmodus – Wirtschaft unter Druck

Mit Gewalt und Krieg in Europa und im Nahen Osten und der damit weiter verschärften weltpolitischen Krisensituation hat sich auch die angespannte Lage der Unternehmen verfestigt, heißt es in der Presseinformation des IKW. Im Rahmen einer aktuellen Umfrage unter IKW-Mitgliedsunternehmen gaben 62 Prozent an, durch die Kostensteigerungen bei Energie und Rohstoffen stark oder sehr stark belastet zu sein. Hinzu kommen gestiegene Anforderungen durch Regulierung. Der Vorsitzende des IKW, Georg Held, sagte auf der Jahrespressekonfernz: „Unsere Unternehmen setzen sich mit Nachdruck und aus voller Überzeugung für Nachhaltigkeit ein. Allerdings sind allein durch den europäischen Green Deal mehrere tausend Seiten an Regelungen zu erwarten. Wir wünschen uns, dass bei Planung und Umsetzung die praktische Vernunft überwiegt, im Interesse einer gesunden Wirtschaft und damit auch einer erfolgreichen Nachhaltigkeitstransformation.“


Laut IKW setzen sich die MItgleidsunternehmen für die Nachhaltigkeitstransformation ein. (Bild IKW)


Kosmetikindustrie muss Nachhaltigkeitsprozess vorantreiben

Dr. Robert Kecskes vom Consumer Panel der GfK gab einen Ausblick zu nachhaltigem und werteorientiertem Kaufverhalten: "Der Konsum wird in Zukunft insgesamt nachhaltiger sein, denn die Klimakrise wird uns gar keine andere Wahl lassen. Die Frage ist daher nicht ob, sondern mit welcher Dynamik sich ein nachhaltigerer Konsum ausweiten wird." Kecskes fordert eine "Poetische Revolution, die getragen ist durch Kraft und Sinnlichkeit (POWERFUL)

Pragmatismus und konkretes Handeln (PRAGMATIC), durch die Idee PLANETARY-HEALTH, in denen wir die Ressourcengrenzen des Planeten Erde nicht überschreiten und uns auf den Weg zu einer besseren Welt begeben, die auf Vielfalt und gegenseitigen Respekt basiert   (POETS).“


Autorin: Karin Heinze


 



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